Litauen für Fortgeschrittene

Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Veranda unseres Haus am See, hatten wir einen guten Start in einen super sonnigen Tag.

Landschaftlich gab es nicht viel Neues. Litauen zeigt sich zurückhaltend, mit guten Pisten und Straßen und in größeren Orten findet sich sogar ein Café mit Terrasse und einem ordentlichen Cappuccino.

Wir finden Fahrvideos müssen zwischendurch einfach sein.

Kurz nachdem diese Aufnahme endet fahren wir in eine Ortschaft ein und auf eine Kreuzung zu. Wir müssen die Vorfahrt achten und von rechts kommt mit einem Affenzahn ein Auto angeschossen. Markus muss voll in die Eisen und schafft es gerade noch vor der Kreuzung zum Stehen zu kommen. Die Pisten hier sind halt kein Filmset.

Frank kennt unser Ziel von früheren Touren. Ein kleiner Ort am See mit Camping und Restaurant.

Wir kommen in einer richtigen Oase an. Finden eine Zeltmöglichkeit im Wald aber mit Seezugang und das örtliche Restaurant serviert preisverdächtigen Schaschlik.

Zelte und Motorräder in artgerechter Haltung.

Frank hat fertig.

Lettenwetter

Uns fehlt ein bisschen Sonne, als wir in Riga starten. Aber schon ein paar Kilometer später laufen wir, etwas overdressed, über einen Ostseebadestrand. Für uns fühlen sich die Temperaturen nicht nach Badehose an, aber der Lette ist wohl nicht so verwöhnt und wird noch knackig braun dabei. Für uns gibt’s nen Kaffee in der Strandbar.

Schöne kleine Landstraße und gepflegt geschotterte Pisten tragen uns weiter in Richtung Süden und über die grüne Grenze nach Litauen. In einem kleinen Wäldchen steht ein Grenzstein. Das war’s.

Die Landschaft ist flach und weit und vollerKornfelder. Ab und zu sehen wir alte Wehrtürme.

Unser Ziel ist der Berg der Kreuze, den wir trocken und bei schönstem Sonnenschein erreichen. Aber zuerst schlagen wir unsere Zelte auf. Ein Kilometer weiter können wir uns in Nachbarschaft zu einem kleinen Teich an einem Holzhaus mit Kamin, Dusche und Sauna niederlassen.

Seit einer Reihe von Tagen ist das der erste, an dem wir vollends trocken bleiben und abends zelten können. Nachdem alles steht. Sehen wir uns der Berg der Kreuze an. Ein beeindruckender Wallfahrtsort, der schon im Mittelalter ein religiöser Ort war.

Es sind Hunderttausende von Kreuzen auf dem kleinen Hügel aufgestellt, angelehnt und aufgehangen. Allein die große Zahl an Menschen, die anderer durch Kreuze gedenken wollen ist berührend. Dann werden wir noch Zeuge eines Openair Gottesdienstes, der unterhalb der Hügel stattfindet. Der vermutlich lettische Gesang der Gläubigen unterstreicht diese besondere Stimmung.

Unweit vom Berg der Kreuze verbringen wir seit langem wieder einen Abend draußen im malerischer Umgebung.

Bloggen auf litauisch.

Endlich wieder Sommer

18.07.19 Heute scheint schon beim Aufwachen die Sonne und alle Wetter Apps sind sich einig: Das bleibt so.

Nach einem selbstgemachten recht noblen Frühstück mit Lachs und Weintrauben streifen wir durch die sonnigen Straßen von Riga. Es gibt noch ein paar Nachwehen von gestern Abend, aber da müssen wir durch.

Am Fluss, am gegenüberliegenden Ufer der Daugava, offenbart Riga ein Business Gesicht.

Am schönsten ist Riga’s Altstadt mit Gebäuden aus dem späten Mittelalter.

In den teils engen Gassen tummeln sich internationale Touristen. Wir hören oft auch deutsche Stimmen.

Wir genießen nach einer ganzen Reihe sehr kühlen und grauen Tagen einen echten Sommertag in Lettland’s Hauptstadt. Endlich kommen Flipflops und die kurze Hose mal wieder zum Einsatz!

Abendsonne in Riga

Heute morgen fahren wir bereits in Regenklamotten los. Erstaunlicherweise hält das Wetter länger als erwartet und ermöglicht und ein paar lettische Landschaftsfotos.

Nach etlichen Schauern bleibt die Mittagspause trocken.

In trockenen Momentan lässt sich Lettland’s Landschaft auch porträtieren.

Am frühen Nachmittag laufen wir in Riga ein. Unser Zimmer ist versteckt, aber komfortabel.

Riga wartet mit allerlei Annehmlichkeiten auf

Zum Schluss landen wir in einem Laden mit guter Livemusik und gutem Publikum.

Und das war erst der Anfang in Lettland….

EUEUEUEU

Heute morgen gibt’s mal wieder ein echtes Sowjet-Frühstück, Tee, kein Kaffee, ungeröstetes Toast, abgezählt, grauenhafte Milchsuppe, Frischkäse mit Rosinen und Kassler Schinken abgezählt. What Else? Die strengen Damen vom Frühstücksbüffet kennen keine Gnade und keine Ausnahmen. Unsere schüchterne Frage nach nem Ei, wird wortlos belächelt. Mit Demut genießen wir, das was auf dem Tisch steht.

Aber Russland schenkt uns zum Abschied noch ein paar schöne Landstriche, fröhlich winkende Kinder und 70 Kilometer beste Schotterpiste. Kann ein Abschied schwerer sein?

Viele gigantische Helden-Denkmäler sind uns schon begegnet. Das hier findet sich einfach am Straßenrand, direkt an einer Kreuzung.

Nach ungefähr 90 Kilometer stehen wir an der Grenze zu Lettland. Unsere Ausreise ist unproblematisch. Wir haben alle Zettel von der Einreise behalten und sammeln vorerst die letzten Stempel. Die Grenze zu Lettland ist die EU-Aussengrenze. Hier müssen wir soviele Dokumente zeigen, wie nie zuvor. Aber wir schaffen es zurück.

Es ist ein seltsames Gefühl. Ein bisschen wie das Ende der Reise. Wir haben Russland sehr gemocht. Dieser Abschied ist auch der Abschied von den außergewöhnlichen und eher exotischen Ländern in denen wir waren. Ab jetzt können wir wieder die Schrift lesen, müssen kein Geld tauschen, können ohne Vorkasse tanken, finden Leute, die englisch sprechen, kurz wir sind fast wieder zu Hause.

Aber nach fast drei Monaten hatten wir das auch so eingeplant.

Lettland liegt vor uns. Wir wollen nach Riga. Aber zuerst genießen wir weite Landschaften auf kleinen Straßen, fast kein Verkehr und immer wieder Schotter. Sehr schön.

Auch das Wetter ist okay, aber Riga und der Weg dorthin wird heute ordentlich beregnet. Heute Nacht soll es auch in unserer Gegend sehr nass werden. Also wieder Hotel. Diesmal mit kleinem, saukalten See vor der Haustür.

Abschied nehmen wir heute auch von unserem SIM-Karten Trio für Russland, Tadschikistan und Usbekistan.

Bloggen geht ab heute ohne Roaminggebühren. Schön wieder zurück zu sein.

Russländlich

Unser Hotel liegt soweit ab von den Hauptstraßen, dass unser Weg zur lettischen Grenze jetzt wirklich auf kleinen Straßen mitten durchs Grüne führt.

Beim Losfahren ist das Wetter gut. Tanken ist heute morgen nicht so einfach. An mehreren Tankstellen gibt es kein Benzin. Wir finden was.

Und dann geht’s los, vorbei an Seen.

Und auf Graswegen in fast verlassene Dörfer, die nur aus ein paar Häusern bestehen.

Manchmal verschwindet der Asphalt und es geht nur auf Urwaldpisten weiter.

Ein Café für die Mittagspause finden wir nicht. Aber einen Tante-Emma-Laden für eine Brotzeit. Mit teils illustrem Publikum.

Auch das Sortiment hat einen klaren Schwerpunkt.

Nicht weit vom Laden finden wir nen Platz zum Ausruhen und essen. Aber bald besucht uns diese Truppe. Wir beantworten die üblichen Fragen „Woher, Wohin, Wieviel kostet das Motorrad?“ Danach sind Selfies an der Reihe, mit und ohne uns. Irgendwie ist es schön, dass das mal wieder passiert. Ist jetzt schon bestimmt 10 Tage her.

Und ein interessantes Porträt gab es auch schon länger nicht mehr. Schade, dass wir nicht mehr erfahren von dem was die drei so treiben.

Die Szene spielt in einem recht schmucklosen Ort. Die meisten Häuser sind aus Holz und der Tante-Emma-Laden ist der Treff überhaupt.

Weite Teile der Landschaft sind Moore.

Aber ein paar Kilometer weiter finden sich liebliche geschwungene Wiesen und Wälder.

Der Eingang zu unserem Ort heute Abend führt durch diese malerische Allee.

Es ist nun nicht mehr weit bis Lettland. Fast ein bisschen wehmütig sehen wir dem Abschied von Russland entgegen. Wir haben uns das Land, die Leute und auch Moskau ganz anders vorgestellt. Was wir gesehen haben, hat uns in jeder Hinsicht positiv überrascht.

Liquid Sunshine

Unser Wetter heute muss man schon mögen. Nach einem feuchten Vormittag und zwei schönen Stunden am späten Nachmittag erwischt uns auf den letzten 20 km der Regen nochmal richtig.

Die Idee zu zelten stirbt jeden Tag aufs Neue. Wir buchen in einer Pause ein kleines günstiges Hotel in der Nähe der Wolgaquelle, Der Weg dorthin führt teils durch Nationalparks und schöne Seenlandschaften aber im Regen ist das alles nicht viel Wert.

Da freuen wir uns über eine sehr bemühte Gastwirtin, die uns die Speisekarte übersetzt und gute Empfehlungen gibt.

Trotz Regen macht uns Motorradfahren heute wieder Spaß. Wir haben die M7-Autobahn gehen schmale Landstraßen getauscht.

Aus Moskau haben wir noch zwei belgische Kostbarkeiten mitgebracht. Leffe blonde, sieht gut aus, schmeckt umwerfend und macht sofort abhängig. Frank hat diese Trinklust aus seinem beruflichen Jahr in Frankreich mitgebracht.

Wer sich intensiver dafür interessiert kann sich im folgenden Lernvideo noch ein Anwendungsbeispiel ansehen.

Das flüssige Gold aus Belgien schmeckt schon nach Sonne und blauem Himmel. Morgen wird alles besser.

Go West

Von Astana bis Moskau waren wir 9 Tage unterwegs. In der Zeit ist leider auch ein Stück schönes Wetter verloren gegangen. Obwohl wir in Tadschikistan im Gebirge oft tiefere Temperaturen hatten, haben wir in den letzten Tagen wieder den Pullover ausgepackt und manchmal auch den Regenkombi.

Seit der russischen Grenze fahren wir fast ausschließlich eine große, breite, überwiegend schnurgerade Landstraße, die M7. Alternativen dazu gibt es wenig. Wir denken, dass es spätestens in Lettland für uns wieder mehr Optionen zum Fahren gibt.

MOSKBA NHTEPH

Von unserem Hotel aus führt eine breite 8 spurige Straße direkt auf den roten Platz zu. Den Hinweg machen wir zu Fuß, wir wollen ja ein bisschen Moskau sehen. Es ist Samstag Vormittag und eine Phalanx aus drei Wasserwagen sorgt für Reinlichkeit im Straßenverkehr. Moskau ist echt super sauber.

Wir sind sicher im nobleren Teil von Moskau unterwegs. Alle großen Marken sind vertreten und der Moskauer sitzt gemütlich beim Brunch.

Unterwegs in Fußgängerzonen begegnen uns merkwürdige Gestalten.

Die zuerst freundliche Begrüßung gerät außer Kontrolle.

Und es kommt zu Handgreiflichkeiten.

In die Flucht geschlagen, verschwinden die zwei in den verwinkelten Gassen Moskaus.

Wir nähern uns dem roten Platz mit dem Kreml. Der beste Blick bietet sich von einer Moskba-Brücke.

Bevor wir den roten Platz betreten können, werden wir gefragt, aus welchem Land wir kommen. Wir erzählen von unserer Reiseroute und gucken in erstaunt-begeisterte Gesichter. „Alles mit dem Motorrad? 17.000 Kilometer? Unglaublich.“ Man bittet uns einen Moment zu warten, das sei nun wirklich eine besondere Geschichte. Wir müssten unbedingt den Chef kennenlernen. Wladimir begrüßt uns voller Freude und erzählt von seinem deutschen Freund Gerhard. Gegen ein gemeinsames Foto hat er nichts.

Nach ein paar Minuten plaudern, ist genug Vertrauen aufgebaut, um ein paar wichtige Fragen zu klären. Unter sechs Ohren, versteht sich.

Er wünscht uns viel Spaß im Kreml und den haben wir dann auch.

Und zu ner ordentlichen Sightseeing-Tour gehört auch der Abstecher ins Kaufhaus GUM.

Bei nem Bier zwischendurch haben wir mal die alte Geschichte von Matthias Rust gegoogelt. Der ist 1986 mit einer Cesna unmittelbar neben dem roten Platz gelandet. Heute ist er 51 Jahre alt und was Wikipedia über sein Leben seit damals schreibt ist wirklich schillernd.

Auf dem Weg zum Fluss steht Prinz Wladimir. Ein Riese, aber fast lebendig.

Und dann ist da noch ein Denkmal für Peter den Großen. Fast 100 Meter hoch.

Naja, irgendwann wird es dann Abend in Moskau und es wird sehr sehr dunkel. Das schreckt uns nicht ab.

Wir sind unterirdisch unterwegs. Unsere Metro-Stationen sind nicht mit Kronleuchtern ausgestattet.

Immerhin werden unter Tage immer noch diverse Helden und Heldinnen geehrt.

Das Kaufhaus GUM überstrahlt beinah den roten Platz.

Aber den Arsenalturm des Kreml stört das nicht.

Und erst recht nicht St. Basilius.

Das war schon ne große Portion Moskau für einen Tag.

Über 10.000 Zugriffe

Nicht das wir uns besonders an der Statistik hochziehen, wir haben auch keine Verträge als Influencer aber wir freuen uns richtig, dass es bis heute mehr als 10.000 Zugriffe auf unsere Beiträge gab.

Uns erstaunt immer wieder aus welchen Ländern auf unseren Blog zugegriffen wird. Über die rund 12 Wochen haben Nutzer aus 35 Ländern bei uns reingeguckt.

Damit hätten wir nicht gerechnet. Es macht uns riesigen Spaß, wenn möglich jeden Tag, ein bisschen was von unterwegs zu erzählen und ein paar Bilder zu posten.

Und das Ihr alle so lange dabei bleibt, macht uns schon ein bisschen stolz.

Dankeschön!